ISO Zertifizierung
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Wasserrechtliche Abnahme sowie Einweihung des Erweiterungsbau der Kläranlage Hohenwestedt am 20.10.2015.

Die Kläranlage Hohenwestedt wurde vor ca. 12 Jahren komplett als zweistrassige Belebungsanlage im Aufstaubetrieb mit einer Anschlussgröße von 8.800 Einwohnergleichwerten neu errichtet. Nach nicht einmal 10 Jahren stieß die Kläranlage bereits wieder an Ihre Kapazitätsgrenzen, bedingt durch Zuwachs von stark abwasserproduzierender Betrieben, die sich in Hohenwestedt angesiedelt haben.

Im Weiteren stieg das Entsorgungsproblem der anfallenden Klärschlammmengen. Durch Novellierung der Klärschlamm- und Düngemittelverordnung, ist es für den Betrieb der Kläranlage nur noch möglich einjährig die Klärschlammmengen landwirtschaftlich zu entsorgen und in der Zwischenzeit zwischen zu lagern, was zu erheblichen Kosten geführt hat, da die vorhandenen Schlammspeicher auf der Kläranlage nicht die geforderte Speicherung zusichern konnten.

Im Zuge der Planung und Eruierung von Möglichkeiten wurde beschlossen die Kläranlage um eine maschinelle Schlammentwässerung zu ergänzen und den Klärschlamm in einer überdachten Schlammlagerhalle zwischen zu speichern. Als maschinelle Entwässerung sollte eine Technik gewählt werden, die auf den Betrieb und die Größenordnung der Kläranlage zugeschnitten ist, sowie in Ihrer Energieeffizienz nachhaltige Vorteile mitbringt. Als geeignete Variante hat sich das Prinzip einer Schneckenpresse durchgesetzt, da hier ein einfaches Handling der Maschine ohne großen Personalaufwand, sowie eine niedrige Antriebsleistung mit optimalen Entwässerungsgrad sichergestellt wird. Der Klärschlamm wird auf knapp 25% entwässert und in der benachbarten Schlammlagerhalle zwischengelagert, bis er im Herbst durch ein Lohnunternehmer auf benachbarte landwirtschaftlichen Flächen entsorgt werden kann. Der Klärschlamm in Hohenwestedt wird stetig auf seine Qualitäten analysiert und liegt aktuell weit unter den Schwermetallgrenzwerten somit er noch unbedenklich als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden kann.

Durch den Bau einer Schlammbehandlungsanlage sind Freiheitsgrade auf der Kläranlage entstanden, die im Zuge der Planung genutzt worden sind. Somit wurde einer der beiden vorhandenen Schlammspeicher als dritte Belebungsstufe um funktionalisiert, wodurch Baukosten eingespart werden konnten. Der vorhandene Schlammspeicher wurde lediglich technisch umgerüstet, sowie die vorhandene Steuerung (SPS) der Anlage auf einen dreistrassigen Betrieb angepasst. Die vorhandenen Belebungs-Reaktoren wurden mit einer neuen energieeffizienteren Belüftungseinrichtung nachgerüstet, was erhebliche Stromeinsparungen mit sich gebracht hat. Die Belüftungsenergie konnte auf rd. 35% gesenkt werden.

Alles in allem hat der Umbau der Kläranlage nur Vorteile mit sich gebracht. In der Gesamtkostenbetrachtung konnten sogar Einsparungen erzielt werden, wodurch sichergestellt wird, dass die Abwassergebühren für den Bürger langfristig stabil bleiben.

Nähere Infos siehe Zeitungsartikel