Erster Spatenstich für Neubau technischer Kläranlage in Revkuhl durch Ortsentwässerung Nordschwansen / 2,5 Millionen Euro Investition
Über ein Jahr lang wurde geplant, nun erfolgte der erste Spatenstich für eine umfassende Modernisierung der Kläranlage Revkuhl, der Ortsentwässerung Nordschwansens. Bis Oktober/November soll der Neubau einer technischen Kläranlage mit zwei SBR (sequenziell beschickter Reaktor) und einem Schlammspeicher abgeschlossen sein. Dann wird die über 30 Jahre alte Teichkläranlage mit Belüftung der Vergangenheit angehören. Der Verband, dem nun neben Karby, Dörphof und Brodersby auch Winnemark angehört, investiert rund 2,5 Millionen Euro. Enthalten sind darin auch die Kosten, das bisherige Entwässerungsnetz Winnemarks über eine neue Druckrohrleitung von Karlsburg nach Karlsberg anzuschließen (wir berichteten). Im November oder Dezember soll die Freigabe der neuen Leitung den Abschluss der Arbeiten darstellen.
„Wir machen hier einen ganz großen Schritt“, sagte Rainer Lange, technischer Leiter der Anlage. Mit der Umrüstung der Anlage, weg von einer reinen Teichklärung hin zu einer technischen Reinigung, wird sich die Qualität des Wassers im Ablauf deutlich verbessern. „Wir werden vor allem in der Sommerzeit die Ostsee deutlich entlasten können“, erklärte Lange. So wird der künftige Grenzwert im Ablauf der Anlage für Stickstoff gesamt (N gesamt) von jetzt 50 mg/Liter auf 18 mg/Liter sinken, erklärte Ingenieur Alexander SchulzPflugbeil von der Firma „enwacon“. Für Phosphat versuchen sie, den Wert von jetzt 7 mg/Liter auf 4 mg/Liter zu senken. Da die Anlage bereits jetzt über eine UVAnlage zur Eliminierung von Bakterien und Keimen im Ablauf verfügt, stellt die Anlage Revkuhl eine der modernsten im Land dar, stellte SchulzPflugbeil fest. Die technische Ertüchtigung der Anlage war nötig geworden, um die gesetzlich geforderten Reinigungsleistungen auf Dauer erfüllen zu können.
Enwacon und Jan Andresen, Ingenieur des Amtes in der Bauabteilung, hatten in den vergangenen Monaten viel gerechnet und geplant, wie Amtsdirektor Gunnar Bock bei dem offiziellen Startschuss der Arbeiten feststellte. Er und auch der Ausschuss Ortsentwässerung, unter Leitung von Christian Schlömer (Brodersby) und Frank Göbel (Dörphof), seien froh und dankbar für die Vorarbeit. Und so wünschten die Vertreter des Ausschusses, der Amtsverwaltung und des Büros enwacon der Tiefbaufirma Mike Fülling viel Erfolg.
Diese hatten die Tiefbauarbeiten begonnen, indem sie eine quer über das Gelände verlaufende Rohrleitung verlegten. Auf dem Gelände werden zwei Reaktoren mit 18 Metern Durchmesser und sechs Metern Höhe errichtet, in denen eine biologische Reinigung und Nachklärung des Wassers zusammengefasst erfolgt. Die Anlage wird auf 4900 Einwohnerwerte ausgelegt und verfügt damit über einen größeren Puffer. Der werde auch benötigt, befand der Ausschuss, da der Sommertourismus in der Region, und damit das Abwasser, eher mehr werde. Dazu wird ein Schlammspeicher von 24 Metern Durchmesser bei sechs Metern Höhe errichtet. Im Betriebsgebäude wird eine neue „SchwarzweißUmkleide“ (zum Hygieneschutz) eingerichtet. Zudem wird in einem Leichtbau die bisherige Werkstatt eingerichtet. Ihr jetziger Platz im Betriebsgebäude wird für die Umkleide benötigt.
Das Schmutzwasser wird ab Spätherbst über eine mechanische Vorreinigung mit dem Rechen direkt in die Reaktoren geleitet. Dort verweilt das Wasser rund acht Stunden und wird biologisch durch Bakterien gereinigt. Dann gelangt das Wasser in einen Klarwasserbereich, wo es rund ein Stunde lang verbleibt. Dieser wird in einem der noch vorhandenen Klärteichen installiert. Dort wird auch ein Störfallbecken als Zwischenlager eingerichtet. Über den UVAblauf wird das gereinigte Wasser in den Vorfluter abgelassen. ... nähere Infos siehe Zeitungsartikel