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Startschuss Leuchtturmprojekt

Nach rd. drei Jahren Planung und Genehmigung wurde es am 28.05.2025 mit dem obligatorischen ersten Spatenstich endlich konkret.

Und wie es sich für ein Leuchtturmprojekt in dieser Größe gehört, begleiteten viele wichtige Persönlichkeiten diesen Meilenstein:

Bürgermeister Max Meixner, die Geschäftsführung Michael Fellner, die Betriebsleitung der Gemeinde Irschenberg, Vertreter*Innen des LFU Bayern, dem Landratsamt Miesbach, dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und auch Vertreter aus der Planung waren vor Ort.

Bürgermeister Meixner betonte in seiner Rede, dass dieses außergewöhnliche Kläranlagenprojekt schon seit 2016 ein regelmäßiger Tagesordnungspunkt in Politik und Gemeinde war und erklärte wie es dazu kam.

Ein gewässerökologisches Gutachten aus dieser Zeit beschreibt den angrenzendem Vorfluter „ Kropfbach“ in einem äußerst schlechten Zustand und macht die alte Tropfkörperkläranlage aus den Ende der 1970`Jahren dafür verantwortlich. Der erste Rat der Behörden war zunächst, den Kläranlagenstandort aufzugeben. Alternative Überlegungen standen im Raum, wie z.B. eine Abwasserüberleitung nach Miesbach, welche jedoch auf Grund der topographischen Lage und den damit verbundenen Schwierigkeiten wirtschaftlich nicht umsetzbar war.

Im Rahmen verschiedener Variantenbetrachtungen tauchte dann die Idee auf, die Erneuerung der Kläranlage mit einer nachgeschalteten Filterstufe auszuführen, in der Konkretisierung eine Bodenfilteranlage mit dem Charakter einer 4. Reinigungsstufe, durch Einsatz granulierter Aktivkohle (GAK) in Schichten im Filter mit zu Implementierung, um neben der Nährstoffelimination auch Spurenstoffe, Mikroplastik und eine Teil-Hygienisierung sicherzustellen.

Dieses wurde unter wissenschaftlicher Begleitung der TU München (TUM) parallel im Technikums-Maßstab am Institut der TUM experimentell untersucht. Die Untersuchungen zeigten, dass sich bis zu 80% der Spurenstoffe im Filterbett eliminieren lassen, was nun auch im großen Maßstab umgesetzt werden soll.

Zusammengefasst wurde hier neben der Planung einer mechanisch- biologischen Abwasserreinigung im SBR-Verfahren ein nachgeschaltetes und naturnahes Verfahren entwickelt und geplant, welches in jedem Fall das Merkmal eines Leuchtturmprojekt verdient und für Kläranlagen in Größenordnungen von rd. 10.000EW als Blaupause deutschlandweit dienen kann.

Darüber hinaus wurde durch die Absichtserklärung der Gemeinde Irschenberg hier eine ergänzende 4. Reinigungsstufe zu integrieren, mit dem bayrischen Innovationspreis monetär prämiert und diente als Anschubfinanzierung.

Nähere Informationen siehe
Presseartikel Miesbacher Merkur vom 30.05.25